Der ehrgeizige Weg zum Traumberuf
Diesen Sommer hat Simon bei uns die Zweitlehre als Gärtner EFZ erfolgreich abgeschlossen. Und das mit 33 Jahren sowie der Bestnote 5.4 im Kanton Schwyz! Wir haben den Lehrabsolventen mit einem Znüni überrascht und ihn zu seinen Zukunftsplänen befragt.
Simon, wie kam es, dass du dich nach der Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt und mit 31 Jahren nochmals für eine Lehre entschieden hast?
Ich habe schon früh meinem Vater in seinem Betrieb geholfen. Und als ich dann die Lehre beim Tiefbauamt der Stadt Zürich gemacht habe, konnte ich währenddessen auch noch ein Praktikum bei der Grün Stadt Zürich absolvieren. Erst da merkte ich, was ich gerne mache und was mir liegt. So habe ich danach einige Jahre temporär im Gartenbau gearbeitet. Das hat mir derart gefallen, dass ich mehr als nur Hilfsarbeiter sein wollte. Dazu kam: Ohne die passende Ausbildung hat man eine schwierige Ausgangslage.
Wo siehst du denn die Vor- und Nachteile in deinem Beruf?
Man muss sich teilweise schon überwinden, denn als Gärtner ist man jeden Tag draussen und gibt Vollgas, egal, ob es regnet oder 33 Grad warm ist. Die Motivation übers ganze Jahr hinweg aufrechtzuerhalten, ist manchmal echt schwer. Aber es stärkt das Immunsystem und fördert die körperliche Fitness enorm. Das sind auch Dinge, die mir im Leben generell wichtig sind, denn die Arbeit füllt einen grossen Teil davon aus. Ich will jeden Tag an der frischen Luft sein – als Bürogummi hätte ich bald ein Problem mit meinem Körpergewicht!
Da ruft Tobias, sein Lehrlingsbetreuer, aus dem Hinterhalt: «Ja, daran musste ich auch arbeiten!» (Beide lachen)
Welche beruflichen Ziele hast du nun?
Ich mache jetzt noch die Ausbildung zum Fachmann «Naturnaher Garten- und Landschaftsbau» an der ZHAW.
Nach einem zweiten Lehrabschluss gehst du gleich wieder in die Schule?
Simon lacht: Ja! Ich werde mit 40% bei Hauser Gärten im Bereich Gartenpflege arbeiten und gehe einen Tag in die Schule. Einen weiteren Tag arbeite ich in einem Betrieb, der sich auf naturnahe Gärten spezialisiert hat. So kann ich das Gelernte auch gleich in die Praxis umsetzen. Nach dieser Ausbildung würde ich mein Arbeitspensum dann gerne wieder erhöhen, um das neu Erlernte einzusetzen (er schaut dabei zu Tobias hinüber).
Tobias: Wir sind offen und würden uns freuen, Simon entsprechend einsetzen zu können.
Wenn du einen Garten hättest, was dürfte darin auf keinen Fall fehlen?
Wichtig wäre mir ein funktionierendes Ökosystem mit einheimischen Pflanzen. Klar darf es mal ein Highlight haben, das nicht heimisch ist, aber grundsätzlich soll es ein Ort sein, in dem sich die Natur, die wir hier haben, voll und ganz entfalten kann. Und dabei dürfte ein schwarzer Holunder auf keinen Fall fehlen!
Und welchen Tipp hast du all jenen, die sich Gedanken zu einer zweiten Lehre machen?
Zuerst einmal muss man wissen, was man will. Man muss mit der richtigen Einstellung in die Lehre einsteigen und es muss einem bewusst sein, dass man sich nochmals zurücknehmen muss, auf der Karrierestufe wieder ganz unten anfängt und dass einem viele Personen nochmals etwas beibringen. Das heisst nicht, dass man weniger wert ist, aber man muss zukunftsorientiert denken und lernen wollen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Tobias bedanken. Immer, wenn ich irgendwo ein Defizit verspürte, konnte ich mit ihm darüber reden. Er hat mich unterstützt, sodass ich den Bereich nochmals wechseln konnte, um meine Kenntnisse entsprechend zu intensivieren oder einen zusätzlichen Kurs zu besuchen. Das habe ich sehr geschätzt.
Simon, wir wünschen dir viel Erfolg für deine nächste Ausbildung und freuen uns sehr, dass du weiterhin für uns im Einsatz bist!
Tobias überreicht Simon ein Goldvreneli zur erfolgreich abgeschlossenen Lehre «Gärtner mit EFZ Garten- und Landschaftsbau».